« zurück

Arbeitskreis: Gesundheitsförderung

Projektleitung Herr Harald Brandl

AOK Nordschwarzwald

Zerrennerstr. 49
75172 Pforzheim

Landkreis: Calw / Baden-Württemberg
Telefon 07231 / 381-309
Telefax 07231 / 381-91309
Mobil
E-Mail Harald.Brandl@bw.aok.de
Internet
 

Gesundheitsförderliche Maßnahmen in Kindergärten

Konzeptionsentwurf zur Etablierung von Gesundheitsförderlichen Maßnahmen in Kindergärten


Grundlagen:
1. Datenlage (bundesweit):
•    9 % der 3- - 6-jährigen Kinder sind übergewichtig.
•    3 % adipös. Der Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder steigt mit zunehmendem Alter an.
•    Kinder aus sozial benachteiligten Familien sind dreimal so häufig adipös, wie Kinder mit hohem Sozialstatus.
•    Auch Kinder mit Migrationshintergrund sind häufiger übergewichtig.
(aus KiGGS- Studie, RKI/BzgA 2008).


2. Kriterien guter Praxis der Gesundheitsförderung (BZgA)

Ein nachhaltiges Konzept muss bei der Analyse und Stärkung der Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen ansetzen und auf den Aufbau und die Erweiterung dieser gesundheitsfördernden Ressourcen bei allen Menschen und auf allen gesellschaftlichen Ebenen zielen.

Die Strategien und Handlungsebenen der Gesundheitsförderung umfassen deshalb neben der Entwicklung von persönlichen Kompetenzen auch die Förderung gesundheits-bezogener Gemeinschaftsaktionen, die Stärkung gesundheitsförderlicher Lebenswelten, eine gesundheitsförderliche Neuorientierung von Institutionen und eine gesundheits-fördernde Gesamtpolitik.

In Bezug auf die Umsetzung in Kindergärten sind folgenden Kriterien wichtig:

1. Multiplikatorenkonzept
2. Niederschwellige Arbeitsweise 3. Partizipation
4. Empowerment
5. Setting-Ansatz
6. Integriertes Handlungskonzept/Vernetzung
7. Qualitätsmanagement/ Qualitätsentwicklung

3. Warum Kindertagesstätten/-gärten als Schlüsselfeld für Gesundheitsförderung und Prävention

•    Über Kitas können Kinder frühzeitig erreicht werden
•    Über Kitas können fast alle Kinder erreicht werden
•    Über Kitas können auch schwer erreichbare Zielgruppen angesprochen werden.
•    Über Kitas können ganze Familien erreicht und einbezogen werden
•    Kitas können in der Interaktion mit den Eltern deren Kompetenzen fördern
•    Kitas können durch Vernetzungsarbeit die gesundheitliche Versorgung verbessern

4. Maßnahmen für eine verbesserte Prävention und Gesundheitsförderung in Kindertageseinrichtungen

Schaffung von gesundheitsförderlichen Rahmenbedingungen:
•    Setting-Ansätze fördern und unterstützen (personellen Mehrbedarf für Gremien- und Kooperationsaktivitäten decken, Fördermöglichkeiten z. B. durch Krankenkassen ausschöpfen)
•    Gesundheitsförderung in der Organisationskultur von Trägern verankern (z. B. Kooperation mit Kranken- und Unfallversicherungskassen, arbeitsmedizinische Betreuung, Ermittlung von Mitarbeiterzufriedenheit und berufsbedingten Erkrankungen)
•    Verstärkung der gesundheitsförderlichen Strukturmerkmale (Mobiliar, Rückzugsmöglichkeiten, Bewegungs- und Ernährungsangebote, Gesundheitszirkel, Eltern- und Gemeinwesenkooperation)
•    Gezielte Unterstützung von Kindertageseinrichtungen in schwierigen sozialen Umfeldern (z. B. durch zusätzliche Hilfsmittel, Fortbildungen, spezielle Programme für die Arbeit mit sozial belasteten Familien)
•    Ausbau von spezifischen Versorgungsanalysen und Ergebnisevaluationen
•    Genereller Ausbau der strukturellen Bedarfe sowie der gesundheitsförderlichen und präventiven Arbeits- und Kommunikationsprozesse in den Kindertageseinrichtungen

Intensivierung der Kooperation mit den Eltern und Familien:
•    Fortbildungen und Fachberatung für Mitarbeiterinnen im Bereich der Kooperation mit Eltern
•    Arbeitsplatzbeschreibungen und zeitliche Ressourcen für die Zusammenarbeit mit Eltern
•    Ausbau der zielgruppenspezifischen Angebote im Elternbildungsbereich
•    Fachliche Vernetzung der Kindertageseinrichtungen (Gesundheitsamt, Beratungsstellen, Therapeuten,
     Selbsthilfegruppen, Vereine)                                                                                                                                         Zugang zu spezifischem Wissen, Arbeitsmaterialien und Umsetzungshilfen (Datenbanken, Handreichungen, Projekt- und Programmplanung)
Tabelle 7.• Maßnahmen für eine verbesserte Prävention und Gesundheitsförderung in Kitas (Kliche u. a. 2008)


5.Mögliche Maßnahmen in Kindertageseinrichtungen:

Ernährung:

Leitziel:  Gesunde Ernährung bei Kindern wird gefördert, Fehlernährung ist reduziert.

Teilziele:
1 . Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung in der Kita ist gewährleistet und entspricht den Qualitätsstandards für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder.
2. Ein geregelter Umgang mit Süßigkeiten, Mitbringen von Speisen und der
Verpflegung bei Festen und Feierlichkeiten ist gewährleistet.
3. Die Kompetenzen der Erzieherinnen zur Förderung eines gesunden
Ernährungs-verhaltens von Kindern sind gestärkt.
4. Angenehme Atmosphäre, Esskultur und Freude an gesunder Ernährung
werden vermittelt (z. B. durch Rituale).
5. Kinder sind in alle Prozesse rund ums Essen (Tischdecken, Essen vorbereiten,
zubereiten, Tisch abräumen, Abspülen etc.) einbezogen.
6. Gesunde Lebensmittel werden positiv und interessant dargestellt und
zubereitet.
7. Kinder werden darin gefördert, Hunger- und Durstgefühle bewusst
wahrzunehmen und selbstständig zu regulieren.
8. Gemeinsame und gesunde Mahlzeiten sind regelmäßiger Bestandteil des
Kita-Alltags.
9. Die Fachkräfte kooperieren eng mit den Eltern: Alle Eltern werden motiviert, aktiv an der gesunden Ernährung der Kinder mitzuwirken.


Bewegung:

Leitziel. Bewegung von Kindern ist gefördert, Bewegungsmangel ist reduziert.

Teilziele:
1. Bewegung ist in den Strukturen und Alltagsroutinen verankert.
2. Alle Bewegungsangebote werden so geplant und durchgeführt, dass alle
Kinder und alle Eltern die Chance haben, sich daran zu beteiligen.
3. Die Erzieherinnen kooperieren mit den Eltern: Alle Eltern werden motiviert,
aktiv an der Bewegungsförderung der Kinder mitzuwirken.
4. Die Kompetenzen der Erzieherinnen zur Förderung der motorischen
Entwicklung von Kindern sind gestärkt.
5. Psychomotorisch orientierte Bewegungsangebote sind erlebnis- und
handlungsorientiert. Sie umfassen dadurch auch Aspekte zur Förderung der
Persönlichkeitsentwicklung und der Sprachentwicklung.
6. Die Kinder lernen vielfältige Bewegungsmöglichkeiten kennen und
entwickeln dadurch Freude an Bewegung.
7. Örtliche Gegebenheiten zur Bewegungsförderung werden genutzt. 8. Eine Kooperation mit Sportvereinen findet statt. 9. Motorische Fähigkeiten sind bei Schuleintritt gut entwickelt. 10. Die Unfall- und Verletzungsgefahr ist gering.


Elternbeteiligung

Leitziel: Die Beteiligung aller Eltern an der Gesundheitsförderung in der Kita wird gefördert.

Teilziele:

1. Die Erzieherinnen verfügen über interkulturelle Kompetenz und sind sensibel für unterschiedliche Soziallagen.
2. Gespräche mit allen Eltern werden regelmäßig geführt.
3. Die Erzieherinnen arbeiten kontinuierlich am Abbau von Sprachbarrieren und Verständigungsschwierigkeiten.
4. Die Kita fördert einen interkulturellen Austausch und die Verständigung
zwischen Erzieherinnen, Eltern und Kindern.
5. Die Eltern sind über Aktivitäten der Gesundheitsförderung informiert und
ihre Beteiligung ist erwünscht.
6. Die Eltern und die Kinder nehmen Angebote der Gesundheitsförderung gemeinsam wahr.
7. Die Eltern setzen Gesundheitsförderung außerhalb der Einrichtung um.


Mögliche Interventionen/Unterstützungsleistunen des Arbeitskreises:

1. Bestandaufnahme

a. Bestandsanalyse
•    Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen (liegen vor).
•    Befragung der Kindergärten (bis Mitte 2013)

b. Auflistung der bundes-, landes- und landkreisweiten Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung in Kindertagesstätten (siehe Anlage).

2. Auswahl der Kindergärten im Landkreis

a. Anzahl und Auswahl der Kindergärten in der Pilotphase


3. Unterstützungsleistungen der Partner des Arbeitskreises

Die Unterstützung findet in erster Linie in Beratung und Coaching statt.

a. Einrichtung und Moderation des Steuerungskreises/Lenkungsgruppe in den
Kindergärten (Kommune, Erzieherinnen, Eltern    )
b. Mögliche Partner (Vereine, Krankenkassen, Ärzte, Gaststätten, Lebensmittel
handel,....) identifizieren, ansprechen und überzeugen c. Zusammenarbeit gestalten und festlegen
d. Vermittlung von bundes- und landesweiten Initiativen/ Projekten
e. Fort-/ Weiterbildungen für Erzieherlnnen, auch für eigene Gesundheitskompetenz
f. Unterstützung bei der Elternarbeit (Informationsveranstaltungen, Elternabende,...)

 

Zielsetzung: Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Der Arbeitskreis „Gesundheitsförderung/ Gesundheitskreis“ bestehend aus Vertretern der Sportvereine, der Krankenkassen, des Gesundheitsamtes, der Volkshochschulen und der Kindertagesstätten haben sich als erstes prioritäres Ziel die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gesetzt. Um eine nachhaltige und erfolgsversprechende Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche zu gewährlisten muss sie in deren Lebenswelt (Setting) stattfinden (Partizipation, Gesundheitliche Chancengleichheit, etc ).

Projektleitung Herr Harald Brandl

AOK Nordschwarzwald

Zerrennerstr. 49
75172 Pforzheim

Landkreis: Calw / Baden-Württemberg
Telefon 07231 / 381-309
Telefax 07231 / 381-91309
Mobil
E-Mail Harald.Brandl@bw.aok.de
Internet
 
Projektleitung Herr Harald Brandl

AOK Nordschwarzwald

Zerrennerstr. 49
75172 Pforzheim

Landkreis: Calw / Baden-Württemberg
Telefon 07231 / 381-309
Telefax 07231 / 381-91309
Mobil
E-Mail Harald.Brandl@bw.aok.de
Internet